Buchbesprechung auf zwischengas.ch

zwischengas.ch – Europas grösstes deutschsprachiges Online-Portal zu den Themen Oldtimer, Youngtimer und historischer Motorsport hat meinen neuen Roman »die Kinder des Frank Mason« gelesen und rezensiert. Hier der Link zur Buchbesprechung

Buchbesprechung von Bruno von Rotz
Quelle: zwischengas.ch

In einer Welt, da man fast ständig von Betrügereien mit Oldtimer und klassischen Fahrzeugen liest, erscheint die Geschichte, die F. Hauser erlebt, gar nicht so unrealistisch. Er hatte eigentlich seine Werkstatt aufgegeben, da ihm nach plötzlichem Erfolg ein Burn-out drohte. Gelegentliche Aufträge führte er aber weiterhin aus, darunter Arbeiten für den Finanzhai und Autosammler Wettstein. Für jenen sollte er einen alten Bentley in England kaufen gehen, doch so gradlinig verlief dieses Projekt dann nicht.

Es geht um Autos …

Dass Hauser standesgemäss im alten Jaguar zur britischen Insel übersetzte, machte bei seinem Werdegang natürlich Sinn. Dass er es mit einer MGB-Fahrerin zu tun kriegte, war dann eine Fügung des Schicksals. und dass auch noch oder fast hauptsächlich ein Porsche 904 GTS eine Rolle in der Geschichte spielt, zeigt schon das vom Autoren gestaltete Cover.

… aber es geht nicht nur um Autos

Aber es kommen auch andere Themen zur Sprache im Roman, dessen Titel man erst gegen Schluss der Geschichte zu verstehen beginnt. Und bis dahin bleibt einem nur wenig Zeit, nachzudenken und auszuruhen. Schliesslich ist die Geschichte spannend und man lernt den F. Hauser (wofür das F. steht, wollen wir hier nicht verraten) mit jeder Seite besser kennen. Und eigentlich auch mögen.

Ein Krimi?

Ja, die Handlung hat schon etwas von einem Krimi, schliesslich geht es zumindest um einen Betrugsfall. Es stirbt auch eine Person, ein Mordfall ist dies aber nicht. Die Handlung zieht einen ziemlich hinein und man legt das Buch nur ungern wieder weg, bis die rund 250 Seiten verschlungen sind. Und man weiss, was es jetzt mit diesem Porsche 904 GTS auf sich hat. Und mehr über den Bentley in England weiss und über die Leute, die damit zu tun haben.

Ein guter Titel?

Wir hätten uns wohl einen anderen Titel gewünscht, einen der mehr Spannung suggeriert und dem Buch damit noch gerechter wird. Wie wäre es mit “Jazz, Königswellen und Polyesterharz”?

Aber was kümmert der Titel, wenn das Buch bereits auf dem Nachttisch liegt und nur darauf wartet, gelesen zu werden. Darum, wer ein wenig Abwechslung zum Alltag sucht und gerne über alte Autos und ihre seltsamen Geschichten liest, auch bei etwas umfangreicheren Beziehungs- und Lebensphilosophiebeschreibungen keine allergischen Reaktionen zeigt, der kann mit diesem Taschenbuch sicherlich glücklich, vor allem aber bestens unterhalten werden. Und dass man hie’ und da auch noch etwas lernen kann, macht die Sache noch besser.

Aus Erfahrung

Der Autor Roland Knecht hat sich seine Sporen als Creative Director einer Werbeagentur abverdient, das Schreiben gehörte zum Alltag. Trotzdem wagte er sich lange nicht an ein Buchprojekt heran. Doch dann begann er für Christophorus zu schreiben und später für seinen Oldtimerhandel.

Und schliesslich entstand das erste Buch mit dem Titel “Das Herbstmädchen”. “Die Kinder des Frank Mason” ist nun bereits sein zweites umfangreiches Werk, weitere werden gewiss folgen, wenn das Interesse der Leser da ist.

Mein neuer Roman …

geht morgen ins Lektorat zu Frau Sommerfeld. Ich freue mich sehr darüber, dass ich sie als Lektorin gewinnen konnte. Ihr Probelektorat hat mich auf Anhieb überzeugt und mir die Gewissheit gegeben, dass sie mit ihrem Können und ihrer Erfahrung meiner Geschichte den perfekten Schliff geben wird.


Emma Sommerfeld hat vor wenigen Wochen selber einen neuen Roman mit dem Namen «Kängurublues» publiziert. Leider fand ich noch nicht die Zeit ihn zu lesen, freue mich aber darauf.

Ein guter Tag

Dauerregen bei 12 °C, ein guter Tag um Bücher zu signieren und Widmungen zu schreiben. Herzlichen Dank an alle für Eure zahlreichen Erstbestellungen.

Blumenspiel – Ein Roman von Hajo Steinert

Inhaltsangabe:

Von Cöln am Rhein zum Monte Verità – ein langer Weg zum kurzen Glück

Mit einem Strohhut auf dem Kopf und seinem Hammer im Rucksack verlässt der junge Kunstschmied Heinrich 1908 das heimatliche Bergische Land. In Cöln am Rhein, so hat er gehört, werden tüchtige Männer gesucht. Doch die Stadt, in der es kreischt und kracht, hupt und dröhnt, schüchtert ihn ein. Trotz der Warnung seiner Vermieterin Else lässt er sich durch Straßen und Gassen treiben, von einer Kneipe zur anderen. Alles ändert sich, als er die wunderschöne, flatterhafte und doch selbstbewusste Näherin Hedwig kennenlernt. Heinrich träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Doch Hedwig hat andere Pläne. Sie hat von einem Berg gehört, auf dem es sich so frei leben ließe wie sonst nirgendwo. Am Ende nimmt sie den stillen Heinrich mit nach Ascona und hoch auf den Monte Verità. Was dort passiert, verändert alles.

Rezension

Flink und behende wie Bienchen auf Nektarsuche, lässt uns der Autor auf seiner blühenden Buchstabenwiese von Wort zu Wort summen und dabei an kurzen, liebevoll gedrechselten Sätzen naschen, welche allmählich zu einer Geschichte verschmelzen, die honigsüss dahinfliesst. Lässt man sich vom Geschehen einnehmen, was mir sehr leicht gefallen ist, kann man sich Seite um Seite mehr in das zärtlich beschriebene Personal einfühlen und dabei viele listige Schelmereien aufstöbern, welche der Autor zwischen den Zeilen versteckt hat. Ein Roman, der mir extrem viel Lesefreude bereitet hat. Die frei erfundene Handlung, geschickt verknüpft mit historischen Gegebenheiten und Personen ist Fabulierkunst vom Feinsten.

Strömungen – Ein Roman von Heinz Lüthi

Als einer, der im Limmattal gross geworden ist, habe ich das wundervolle Buch Strömungen mit einer Prise Wehmut ausgelesen beiseite gelegt. Es hat mir einige sehr vergnügliche und anregende Stunden beschert.

Den liebevollen, mit viel Empathie, aufgebauten Figurenreigen schloss ich schon nach wenigen Kapiteln in mein Herz und die geistreich verknüpften Handlungsbögen haben mich bis zum Schluss gefesselt.

Ich denke, dass auch ein «Nicht-Limmattaler» von diesem Buch begeistert ist, denn die Geschichte, eingebettet in jenes Jahrzehnt von Generalstreik, erstem Weltkrieg, spanischer Grippe und der Mobilisierung der Schweiz, zu Land und zu Luft, ist spannend und lehrreich zugleich und steht als Handlungsrahmen stellvertretend für die ganze Nation. Sehr gefallen hat mir übrigens auch die Verknüpfung von Schrift- und Dialektsprache, welche, so fand ich, im richtigen Mass zur pointierten Hervorhebung von träfen Aussagen verwendet wurde. Herzliche Gratulation zu diesem Werk, Herr Lüthi. Voller Vorfreude habe ich erfahren, dass eine Fortsetzung in Arbeit ist.